Vet-Info

Impfen für Afrika – jede Impfung zählt!

Text: Selina Baumberger, VSF-Suisse

Vom 4. bis 9. Juni 2018 unterstützen bereits zum 13. Mal engagierte Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte Vétérinaires Sans Frontières Suisse, um die veterinärmedizinische Aus- und Weiterbildung von VSF-Suisse-Mitarbeitenden zu ermöglichen. Machen auch Sie mit!

VSF-Suisse feiert dieses Jahr ein grosses Jubiläum: wir setzen uns bereits seit 30 Jahren in den ärmsten Ländern Afrikas für notleidende Menschen ein. Wir bilden unter anderem Laientierärzte aus und unterstützen diese in der Durchführung von Impf- und Entwurmungskampagnen in abgelegenen Gebieten, wo der staatliche Veterinärdienst nur spärlich funktioniert. Hierfür bildet VSF-Suisse jedes Jahr bis zu 500 Laientierärzte aus, ermöglicht über 120 Schulungen mit mehr als 10 000 Teilnehmern und behandelt über fünf Millionen Tiere.

Diese Zahlen zeigen, wie wichtig die Aus- und Weiterbildungen unserer Mitarbeiter sind. Die Spenden der Impfaktion 2018, die von der Virbac Schweiz AG als Exklusivsponsor unterstützt wird, fliessen deshalb direkt in Schulungen und Weiterbildungen von VSF-Suisse-Mitarbeitenden. Somit stärken wir – mit der Hilfe der Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte – durch gesunde Tiere und eine nachhaltig genutzte Umwelt die Widerstandsfähigkeit und das Wohlergehen gefährdeter Bevölkerungsgruppen im Südsudan, in Kenia, Somalia, Äthiopien, Mali und Togo!

Auch Sie können die Impfaktion durch Ihre Teilnahme unterstützen. Sie finden alle Informationen und ein Anmeldeformular auf www.vsf-suisse.org/impfen oder über info@vsf-suisse.org.

Ein Erfahrungsbericht von Ibrahim Ibren Malim aus Äthiopien

Ibrahim Ibren Malim ist einer der Laientierärzte, die von VSF-Suisse im Distrikt Moyale im Süden Äthiopiens ausgebildet wurden. Ibrahim ist in diesem Gebiet durch seine hervorragende Arbeit als Laientierarzt bekannt. Er verdient sein Geld durch die Behandlung und Impfung der Nutztiere in seinem Kebele, das heisst in seiner Gemeinde.

Dank Ausbildung zum Vorbild

Heute kann Ibrahim nicht nur für den Lebensunterhalt seiner Familie sorgen, er ist auch zu einem Vorbild für andere Laientierärzte der Region geworden. Seine Erfahrung im Bereich Tiergesundheit ist in seinem Dorf sehr wichtig. Die Dorfbewohner bitten ihn um Rat wenn ihre Tiere krank sind, das gibt Ibrahim Zuversicht und macht ihn glücklich. Er erhält sogar Einladungen zu Sitzungen des Dorfrates. Ibrahim hat den Respekt seiner Verwandten und der Dorfgemeinschaft gewonnen.

«Jetzt kann ich meiner Familie in finanziellen Angelegenheiten helfen. Die Dorfbewohner nehmen mich nun auch ganz anders wahr – verschlossene Türen haben sich für mich geöffnet!»


Veterinärmedizinsche Angebote für die Kebeles

VSF-Suisse setzt sich für veterinärmedizinische Dienste in lokalen, teils weit abgelegenen Gebieten ein, dort wo der staatliche Gesundheitsdienst oft versagt oder ungenügend ist. Wir bilden dort Laientierärzte aus, wo noch keine vorhanden sind oder Bedarf an zusätzlichen Personen besteht. Je nach Grösse und Abgelegenheit des Ortes und der Grösse der Viehbestände sind ein bis zwei Laientierärzte nötig um alle Bedürfnisse abzudecken.

Während ihrer Ausbildung lernen die angehenden Laientierärzte nicht nur, wie man Nutztiere richtig behandelt und impft, sie werden auch im Bereich Geschäftsführung geschult. Nach Abschluss der Grundausbildung werden sie mit der nötigen Ausrüstung und Medikamenten ausgestattet und können sogleich erste Behandlungen der Ziegen, Schafe, Rinder, Esel und Kamelen der Region durchführen.

Auch in Krisensituationen wie etwa bei einer Dürreperiode spielen die Laientierärzte eine wichtige Rolle für die Kebele-Bewohner. Damit ihre Nutztiere überleben, erhalten die bedürftigen Familien Gutscheine, mit welchen sie bei den Apotheken vor Ort Medikamente beziehen und damit ihre Tiere von den Laientierärzten behandeln lassen können.

Ermöglichen auch Sie Ausbildungen wie die von Ibrahim! Hier können Sie sich anmelden: www.vsf-suisse.org/impfen

Ein grosses Dankeschön!

Die Dorfbewohner lernen von einem Laientierarzt, wie sie ihre Nutztiere gesund halten können.
In Krisensituationen erhalten die Kebele-Bewohner und die Laienärzte Gutscheine mit welchen sie Medikamente für ihre Nutztiere in der Dorfapotheke beziehen können.
Dank «Impfen für Afrika» konnten unsere Mitarbeiter im Jahr 2017 weitergebildet werden.
Ibrahim hilft den Kebele-Bewohnern, ein Kamel zu behandeln.