Editorial

Beitrag zu einer fortschrittlichen Veterinärmedizin

Mir ist es eine grosse Ehre, die Verantwortung der wissenschaftlichen Redaktion von Prof. Dr. Rico Thun übernehmen zu dürfen. Ich bin Rico Thun und den Verantwortlichen der GST dankbar für die behutsame Einführung in diese herausfordernde Aufgabe.

Bei einem Wechsel in der Redaktion gibt es viele neue Ideen und unterschiedliche Erwartungen. Dabei sind zwei Hauptpunkte in meinem Fokus: Auf der einen Seite die Autoren, die ihre Forschungsergebnisse schnellst möglichst in einer guten Zeitschrift publizieren wollen, und andererseits unsere Leser, die aktuelle, für ihre Arbeit relevante Artikel für ihre Fort- und Weiterbildung benötigen. Dazu haben wir noch gegebene Rahmenbedingungen zu beachten. Das SAT ist eine sogenannte Hybridzeitschrift, weil es sowohl das offizielle wissenschaftliche als auch das standespolitische Organ der GST ist. Beide Aspekte sollen sich optimal ergänzen um die Relevanz unserer Arbeit für die Allgemeinheit, Politik, Verwaltung und Entscheidungsträger hervorzuheben.

Es ist von grosser standespolitischer Bedeutung, dass wir eine veterinärmedizinisch wissenschaftliche Zeitschrift auf dem Schweizer Markt publizieren, drucken und fördern – entgegen der heutigen Tendenz zur Globalisierung und dem Internet. Mit dem SAT wollen wir einen Beitrag zu einer fortschrittlichen Veterinärmedizin nach dem Prinzip der «evidence based medicine» gewährleisten. Mit einem klaren Bekenntnis zu Open-Access machen wir unsere Artikel dem breiten Fachpublikum zugänglich. Im Weiteren ist das Interesse der Öffentlichkeit an unserem Berufstand grösser denn je, Fernsehen und Zeitschriften berichten über unseren Berufsalltag von der Sonnenseite. Darum ist es gerade heute wichtig, sich als Akademiker kritisch mit der Wissenschaft auseinanderzusetzen, neue Möglichkeiten zu kennen und auch einmal über die eigenen Grenzen hinauszuschauen.

In der Veterinärmedizin sollten wir nicht nur die neusten Erkenntnisse anwenden, sondern aus den zahlreichen Optionen die bestmöglichste Methode für den Patienten, und damit zum Tierwohl, auswählen. Wir sind verpflichtet uns als Veterinärmediziner verantwortungsvoll und kontinuierlich fort- und weiterzubilden. Mit dem SAT stellen wir Ihnen einen kleinen, beschränkten Einblick in die wissenschaftliche Literatur zur Verfügung. Das SAT soll eine Zeitschrift aus der Praxis für die Praxis sein. Neu werden wir neben den bisherigen Artikeltypen auch einen «Fall des Monats: Was ist Ihre Diagnose?» und Kommentare zu wissenschaftlichen Themen oder Artikeln veröffentlichen.

Das SAT hat unterschiedlichste Formen der Publikationen erlebt. Hand- oder maschinengeschriebene Manuskripte wurden eingereicht, der Versand erfolgte in Briefumschlägen mit der Post, anfangs zu Papier und dann auf Datenträgern. Auch können sich unsere treuen Gutachter noch an die Korrekturen mit Bleistift oder Rotstift erinnern. Ab Anfang 2018 läuft der Einreichungs- und Peer-Review-Prozess mit der webbasierten Software «Editorial Manager». Das neue System vereinfacht und optimiert den Einreichungs- und Gutachtungsprozess, was die Publikation der wissenschaftlichen Manuskripte beschleunigt.

Im Namen der GST, des SAT und allen Lesern, möchte ich Prof. Dr. Rico Thun für seine unermüdliche Arbeit und Errungenschaften als wissenschaftlicher Redaktor danken. Rico Thun bleibt uns als Ehrenredaktor erhalten und es freut mich, dass ich jederzeit auf seine Erfahrung und sein Wissen zurückgreifen kann. Als Neuling darf ich auf den bisherigen Erfolgen des SAT aufbauen und den wissenschaftlichen Teil in die Zukunft steuern. Weitere Anpassungen und Neuerungen werden kontinuierlich geprüft. Die GST wird mit dem SAT weiterhin für die Interessen der Veterinärmedizin, Mitglieder, Autoren und Leser arbeiten und eine wissenschaftliche Zeitschrift von bester Qualität bereitstellen. Geniessen Sie die vorliegende Lektüre! Wir erwarten Ihre kritische Analyse, Anregungen und Beiträge.

Dr. med. vet. Hanspeter Steinmetz, Wissenschaftlicher Redaktor