Verbandsnachrichten
Deutscher Tierärzteverband empfängt Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte in der Schweizer Botschaft
Beim Bundesverband Praktizierender Tierärzte e.V. (bpt) steht das Jahr 2017 ganz im Zeichen der Schweiz. Zum Jahresauftakt lud der deutsche Tierärzteverband Vertreter der GST zum traditionellen Neujahrsempfang am 18. Januar 2017 in die Schweizer Botschaft in Berlin ein. In feierlichem Rahmen unterzeichneten die GST und der bpt ein Freundschaftsabkommen.
Die Schweizer Botschafterin Christine Schraner Burgener begrüsste die Gäste in der Schweizer Botschaft in Berlin. Sie freute sich, dass die Unterzeichnung des Freundschaftsabkommens in ihrer Residenz in Berlin stattfand und sieht das Abkommen als Ausdruck der engen Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und Deutschland.
GST-Präsident Christoph Kiefer betonte in seiner Rede wie wichtig die grenzüberschreitende Zusammenarbeit ist, um kommende Herausforderungen im Bereich Lebensmittelsicherheit und One Health meistern zu können. Er nannte Deutschland und die Schweiz als vorbildliche Vorreiter bei der Tiergesundheit, beim Tierwohl und bei der Antibiotikaabgabe. Hier sei man der Humanmedizin voraus. Gleichzeitig mahnte er einen einheitlichen Ansatz zur Resistenzbekämpfung in Europa an. Ein Alleingang einzelner Staaten oder Branchen bringe nichts.
Die Notwendigkeit zu einer stärkeren Zusammenarbeit in Europa unterstrich in seiner Rede auch der Präsident des Europäischen Tierärzteverbandes (FVE), Dr. Rafael Laguens. Er warnte zudem vor einer emotionalen, nicht faktenbasierten Resistenz-Diskussion.
bpt-Präsident Dr. Siegfried Moder nutzte den Empfang, um ein politisches Signal in Richtung Europa zu setzen. Er forderte die Anwesenden auf, für das europäische Projekt Stellung zu beziehen. Gleichzeitig nutzte er die Gelegenheit, um konkrete Forderungen mit Blick auf die Bundestagswahl im September 2017 anzubringen. Insbesondere plädierte er für die Schaffung eines nationalen Resistenzmonitorings, mit dessen Hilfe überprüft werden sollte, ob die ergriffenen Massnahmen sinnvoll und erfolgreich sind. Nicht gebraucht würden weitere Regulierungen. Moder forderte auch eine stärke Beteiligung der Tierärzte bzw. der Tiergesundheit in der aktuellen Tierwohldebatte und plädierte für den Erhalt der Strukturen der Freien Berufe in Deutschland, insbesondere der Gebührenordnungen.
Weitere Mitglieder der Schweizer Delegation in Berlin waren nebst Christoph Kiefer: Brigitte von Rechenberg, Dekanin der Vetsuisse, Thomas Jemmi, Stv. Direktor BLV, Peter Beck als Vertreter der praktizierenden Tierärzte, Susanne Häfliger, Vertreterin der Schweizer Tierärzte/ innen in Anstellung sowie Vera und Pius Spescha von der Gesellschaft Thurgauer Tierärztinnen und Tierärzte. Die Geschäftsstelle und der Vorstand der GST wurden von Maja Rütten (Vorstandsmitglied) und Peter Glauser (Geschäftsführer) vertreten.