Wissenschaft | Science

An unusual cause of traumatic reticulitis/reticuloperitonitis in a herd of Swiss dairy cows nearby an airport

U. Braun1, A. Milicevic2, E. Forster1, M. Irmer1, S. Reichle1, M. Previtali1, A. Gautschi1, K. Steininger1, R. Thoma3, S. Zeller4, A. Lazzarini5, C. Manzoni6, S. Ohlerth7
1Departement für Nutztiere der Universität Zürich, 2Tierarztpraxis, 7514 Sils Maria, 3Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit Graubünden, 7001 Chur, 4Institut für Veterinärpathologie, Vetsuisse-Fakultät, Universität Zürich, 5Landwirt, 7503 Samedan, 6Engadin Airport AG, 7503 Samedan, 7Institut für Bildgebende Diagnostik der Universität Zürich

Download full text:

PDF, Full Text (195 KB)
Abstracts: English - Deutsch

English

An unusual cause of traumatic reticulitis/reticuloperitonitis in a herd of Swiss dairy cows nearby an airport

This report describes the findings in five cows from one dairy herd, in which all 31 cows were slaughtered or euthanased because of traumatic reticuloperitonitis. All the cows had numerous thin sharp pieces of metal attached to a magnet in the reticulum, giving the magnet a hedgehog-like appearance. Investigation revealed that the cattle had eaten forage harvested from a field immediately adjacent to an airport. The snow was cleared from the airport runways with a machine that had a wire-bristle brush attachment. Mechanical wear resulted in numerous wire bristles breaking and these were blown with the snow onto the field in question. The wire then became accidentally incorporated into the hay and grass silage at harvest the next summer and was ingested by the cattle in the fall and winter. To prevent further cases, approximately 200 tonnes of hay and grass silage contaminated with wire were discarded and 30 hectares of the 50-hectare field were cultivated and re-sown. The wire–bristles of the snow plough were replaced with plastic bristles. The cost of this and the livestock loss was several hundred thousand Swiss Francs.

Keywords: cattle,traumatic pericarditis,runway-cleaning machine

Deutsch


In der vorliegenden Arbeit werden 5 Kühe aus einem Betrieb beschrieben, in welchem alle 31 Kühe wegen Reticuloperitonitis traumatica geschlachtet oder euthanasiert werden mussten. Jede Kuh wies eine Vielzahl von feinen, spitzen und sperrigen Drähten in der Haube auf, die zwar am verabreichten Magnet hafteten, aber igelartig abstanden und deshalb trotzdem stachen. Die Nachforschungen ergaben, dass die Kühe Futter von einer Wiese gefressen hatten, welche neben einem Flughafen gelegen war. Der Schnee auf der Flughafenpiste war im Winter mit einer Pistenräumungsmaschine geräumt worden. Von den Drahtbürsten dieser Maschine waren durch die mechanische Belastung unzählige Drähte abgebrochen. Diese wurden mit dem geräumten Schnee in die angrenzenden Wiesen geblasen und waren dann nach der Schneeschmelze in das Gras gelangt. Als das Gras im Frühsommer gemäht, siliert und im darauf folgenden Herbst/Winter verfüttert wurde, erkrankten die Kühe an Reticuloperitonitis traumatica. Um weitere Erkrankungen zu verhindern, mussten 200 Tonnen Heu und Grassilage vernichtet werden. Darüber hinaus wurden 30 der insgesamt 50 Hektaren Wiesen im Bereich des Flughafens geeggt und neu angesät. Die Drahtbürsten des Kehrblasgeräts wurden durch solche aus Kunststoff ersetzt. Die Kosten für diese Massnahmen und die Tierverluste liegen im Bereich von mehreren hunderttausend Schweizer Franken.

Schlüsselwörter: Rind,Reticuloperitonitis traumatica,Pistenräumungsmaschine