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Chromosomen-Veränderungen bei einem subfertilen Lisztäffchen
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English
Chromosomal aberrations in a subfertile cotton-top tamarinThe present case report describes a female cotton-top tamarin which was taken over by the Zoo Basel to form a new breeding pair. The animal demonstrated increased marking behavior without any obvious medical reasons, dominant behavior, failure to become pregnant and its external genitals were ambiguous. A disorder of the sexual development (DSD) was suspected by the zoo veterinarians and in a first step, the chromosomes of the monkey were analyzed. Six cell lines with different karyotypes were observed. The two most frequent cell lines had a 46,XX or a 46,XY karyotype which are normal chromosome complements of female and male cotton-top tamarins, respectively. The other much less frequent cell lines showed numerical aberrations with and without a marker chromosome. Specific biological features of the Callitrichidae, such as natural twinning and genetic chimerism impeded the clarification of the pathogenesis and prevented a reliable prognosis on the fertility of the cotton-top tamarin.
Keywords: cotton-top tamarin, Saguinus oedipus, subfertility, chromosomal mosaic, chimerism
Deutsch
Chromosomen-Veränderungen bei einem subfertilen LisztäffchenDieser Fallbericht beschreibt ein als Weibchen registriertes Lisztäffchen (Saguinus oedipus), das vom Zoo Basel als Zuchttier übernommen wurde. Aufgrund häufigen Markierens ohne ersichtlichen medizinischen Grund, dominanten Verhaltens, fehlender Fruchtbarkeit und eines phänotypisch nicht eindeutigen äusseren Genitales wurde von den Zootierärzten die vorläufige Verdachtsdiagnose auf eine Störung der Geschlechtsentwicklung gestellt. In einem ersten Schritt wurden die Chromosomen des Äffchens untersucht. Es konnten 6 Zell-Linien mit unterschiedlichen Karyotypen nachgewiesen werden. Am häufigsten wurden die beiden Karyotypen 46,XX und 46,XY beobachtet, die für weibliche bzw. männliche Lisztäffchen normal sind. Die anderen weit weniger häufigen Zell-Linien wiesen numerische Veränderungen der diploiden Chromosomenzahl mit und ohne Marker-Chromosom auf. Biologische Besonderheiten der Krallenaffen, wie Mehrlingsträchtigkeit und genetischer Chimärismus erschwerten die Aufklärung der Pathogenese und verhinderten eine verlässliche Prognose zur Fruchtbarkeit des Lisztäffchens.
Schlüsselwörter: Lisztäffchen, Saguinus oedipus, reduzierte Fruchtbarkeit, chromosomales Mosaik, Chimärismus