Science

Spina bifida aperta bei einem Schaflamm

N. Gutzwiller1, M. Hilbe2, P. Kircher3, U. Bleul1
1Klinik für Reproduktionsmedizin, Vetsuisse-Fakultät, Universität Zürich, 2Institut für Veterinärpathologie, Vetsuisse-Fakultät, Universität Zürich, 3Klinik für bildgebende Diagnostik, Departement für Kleintiere, Vetsuisse-Fakultät, Universität Zürich

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Abstracts: English - Deutsch

English

Spina bifida aperta in a sheep lamb

The case report describes the symptoms and diagnostic methods of a spina bifida aperta in a new born lamb. The most relevant clinical findings were recumbency immediately after birth with normal consciousness and suckling reflexes, alterations of the skin and coat in the lumbosacral region as well as dysuria. The biochemical and haematological screening of the blood indicated no abnormalities. While the radiological examination of the spine showed no clear evidence of the cause of the clinical sings the ultrasound and computed tomography examination revealed an incomplete closure of the vertebral arch between the 4th lumbar and the 3rd sacral vertebrae. Additionally, a hernia with similar density to the spinal cord was present in the same region of the spine. Based on the findings the lamb was euthanized. The pathological examination confirmed the incomplete closure of the vertebral arch and moreover a myelomeningocele has been diagnosed. In the histopathological examination the white and grey matter were separated in the area of the macroscopic visible lesions. Due to non-specific clinical symptoms imagining diagnostics can be crucial to confirm the diagnosis of this rare syndrome.

Keywords: myelomeningocele, neural tube defects, recumbency, sheep, spina bifida aperta

Deutsch

Spina bifida aperta bei einem Schaflamm

Diese Arbeit beschreibt die Symptome und Diagnosestellung einer Spina bifida aperta bei einem neugeborenen Schaf. Die wichtigsten klinischen Befunde waren Festliegen nach der Geburt bei ungestörtem Bewusstsein und guter Sauglust, Veränderungen der Haut und des Haarkleids im Bereich der Lendenwirbel sowie eine Dysurie. Die biochemische und hämatologische Blutuntersuchung ergaben keine Veränderungen. Während in der röntgenologischen Untersuchung der Wirbelsäule keine eindeutigen Hinweise auf die Ursache der Symptome festzustellen waren, konnte in der sonographischen und computertomographischen Untersuchung ein unvollständiger Verschluss der Wirbelbögen im Bereich des 4. Lenden- bis 3. Sakralwirbels sowie der Vorfall einer weichteildichten Struktur ähnlich dem Rückenmark dargestellt werden. Das Lamm wurde auf Grund dieser Befunde euthanasiert. Die anhand dieser Untersuchungen gestellte Diagnose eines unvollständigen Verschlusses der Wirbelsäule und einer Meningomyelozele konnte in der Sektion bestätigt werden. Histopathologisch war eine Zusammenhangstrennung der grauen und weissen Substanz im Rückenmark im Bereich der makroskopisch sichtbaren Läsion vorhanden. Aufgrund der unspezifischen Veränderungen im klinischen Bild kann eine geeignete bildgebende Diagnostik zur Sicherung der Diagnose entscheidend sein.

Schlüsselwörter: Festliegen, Meningomyelozele, Neuralrohrdefekte, Schaf, Spina bifida aperta