Science

Mediaeval cattle from Bern (Switzerland): An archaeozoological, genetic and historical approach

E. M. Svensson1, S. Häsler2, M. Nussbaumer2, A. Rehazek3, A. Omrak4
1Schweizerische Vereinigung für Geschichte der Veterinärmedizin, 2Naturhistorisches Museum der Burgergemeinde Bern, 3Department of Evolutionary Biology, Uppsala University, Sweden and Institutionen för arkeologi och antikens kultur, Stockholms Universitet, Sweden, 4Institutionen för arkeologi och antikens kultur, Stockholms Universitet, Sweden

Download full text:

Abstracts: English - Deutsch

English

Mediaeval cattle from Bern (Switzerland): An archaeozoological, genetic and historical approach

This study deals with genetic analyses of an assemblage of mediaeval (13th century) cattle metapodials from Bern that had previously been osteometrically examined regarding sex, shape and wither height. The results from the genetic sexing of these small (height 100 to 120 cm) cattle correlate well with the osteometric interpretations. Some few exceptions we interpreted as cows used as draft animals with stouter bones and thus osteometrically determined as males. Two morphologically different groups of cow metatarsals however, we took as proof of the historical fact that Bern relied on livestock from different geographical origins: the town's vicinity and the alpine pastures with their favourable grazing conditions. It was not possible to distinguish them genetically. An analysis of one single nucleotide polymorphism (SNP) in the melanocortin receptor 1 (MC1R) showed that predominant coat colour most likely was red-brown. Furthermore, an analysis of the SNP in the Y-chromosomal intron UTY19 that divide modern taurine cattle in two major haplogroups (Y1 and Y2) showed that the mediaeval cattle belonged to the haplogroup Y2 with one single exception of a Y1.

Keywords: cattle,archaeozoology,metapodials,genetic analysis,history

Deutsch


In der vorliegenden Arbeit wird über die Genom-Analyse einer Sammlung von Metapodien mittelalterlicher Hausrinder des 13. Jahrhunderts aus Bern berichtet. Geschlecht wie auch Widerristhöhe der zugrundeliegenden Tiere sind zuvor nach osteometrischen und morphologischen Kriterien bestimmt worden. Der genetische Befund der Geschlechtsbestimmung dieser mit einer Widerristhöhe von 100 bis 120 cm als klein befundenen Tieren korreliert gut mit demjenigen der Osteometrie. Davon ausgenommen sind einzelne Metacarpen, die morphologisch als männlich, genetisch jedoch als weiblich bestimmt wurden. Diese zählen wir wegen ihrer kräftigen Morphologie zu den als Zugtiere verwendeten Kühen. Das Vorhandensein von zwei morphologisch unterschiedlichen Gruppen von Kuh-Metatarsen erachten wir als Beleg dafür, dass Bern mit Schlachtvieh verschiedener geografischer Herkunft beliefert wurde: einerseits aus der Umgebung der Stadt und andererseits aus den Alpen, wo günstigere Futterbedingung herrschten. Es war nicht möglich, die beiden Gruppen genetisch zu unterscheiden. Die Untersuchung des Einzelnukleotid-Polymorphismus (SNP) im Melanocortinrezeptor 1 (MC1R) ergab für die Fellfarbe vorwiegend rot-braun. Weiter zeigte die Untersuchung des Y-chromosomalen SNPs im Intron des UTY19-Gens, nach welchem heutige taurine Rinder in die Haplogruppen Y1 und Y2 eingeteilt werden, dass die untersuchten mittelalterlichen Rinder mit einer Ausnahme (Y1) zur Haplogruppe Y2 gehören.

Schlüsselwörter: Rind,Archäozoologie,Metapodien,Genom-Analyse,Geschichte