Science

Erster Nachweis von Sarcocystis hjorti bei der Fleischuntersuchung von Rothirschen in der Schweiz

R. Stephan1, M. Loretz2, E. Eggenberger3, P. Grest4, W.U. Basso5, F. Grimm5
1Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene, Vetsuisse-Fakultät, Universität Zürich, 2Institut für Lebensmittelsicherheit und -hygiene, Universität Zürich und Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit Graubünden, Chur, 3Amt für Jagd und Fischerei Graubünden, Chur, 4Institut für Veterinärpathologie, Vetsuisse-Fakultät, Universität Zürich, 5Institut für Parasitologie, Universität Zürich

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Abstracts: English - Deutsch

English


In meat samples from 2 hunted red deer (Cervus elaphus) of different origins (region Ilanz, region Filisur) large-scale greenish tissue discolorations with a gelatinous change of fascia were observed and diagnosed as eosinophilic fasciitis. Sarcocystis hjorti, a recently described Sarcocystis species in red deer and moose in Norway, was found as the causing agent. Foxes are regarded as final hosts in the development cycle of this parasite. Factors leading to such cases of eosinophilic fasciitis due to sarcosporidiosis, which is widespread in farm and wild ruminants and is normally inapparent are largely unknown. According to meat inspection directives carcasses with such discolorations have to be declared unfit for human consumption.

Keywords: meat inspection,greenish discolorations,fasciae,red deer,hunt,Sarcocystis hjorti

Deutsch

Erster Nachweis von Sarcocystis hjorti bei der Fleischuntersuchung von Rothirschen in der Schweiz

Bei Fleischproben von 2 in der Schweiz erlegten Rothirschen (Cervus elaphus) unterschiedlicher Herkunft (Raum Ilanz, Raum Filisur) erwiesen sich grossflächige, grünliche Verfärbungen und eine sulzige gallertige Veränderung der Faszien als eosinophile Fasziitis. Als Ursache wurde Sarcocystis hjorti, eine Sarcocystis-Art, die kürzlich bei Hirschen und Elchen in Norwegen beschrieben wurde, gefunden. Füchse sind die Endwirte im Entwicklungszyklus dieses Parasiten. Faktoren, die dazu führen, dass ein Sarkosporidienbefall, der bei vielen Wildwiederkäuer (Reh- und Rotwild) gefunden wird und im Normalfall inapparent verläuft, gelegentlich aber zu einer eosinophilen Fasziitis führt, sind weitgehend unbekannt. Die betroffenen Tierkörper sind aufgrund des generalisierten Auftretens und der starken Befallsintensität als ungeniessbar zu beurteilen.

Schlüsselwörter: Fleischuntersuchung,grüne Verfärbungen,Faszien,Hirsch,Jagd,Sarcocystis hjorti