Science
Bilateral congenital lacrimal fistula in a Brown Swiss bull
Download full text:
English
Bilateral congenital lacrimal fistula in a Brown Swiss bullA five-year-old Brown Swiss bull was referred to the Department of Farm Animals, University of Zurich, because of bilateral epiphora that was unresponsive to treatment. Clinical examination revealed a fistulous opening medial to the medial canthus of both eyes and mucopurulent discharge from both openings. Attempts to flush the nasolacrimal duct via the lacrimal points resulted in the fluid exiting via the fistulous opening. Retrograde flushing of the nasolacrimal duct from the nasolacrimal opening resulted in the flush fluid flowing back out the nasolacrimal opening. Bilateral lacrimal fistula medial to the medial canthus of the eye was diagnosed based on the findings. The same anomaly was diagnosed a year later in 4 related female animals referred to our Department for other reasons. Three of the cases were sired by the bull described above and one was sired by his half-brother. Therefore, an autosomal recessive mode of inheritance of this anomaly was assumed. Clinical, epidemiological and molecular studies of the offspring of both bulls are underway to further investigate this anomaly.
Keywords: cattle,bull,lacrimal fistula,anomaly
Deutsch
In der vorliegenden Arbeit wird ein 5 Jahre alter Brown-Swiss-Stier mit beidseitigen Tränenfisteln beschrieben. Bei der klinischen Untersuchung waren medial des inneren Augenwinkels beidseits Fistelöffnungen zu sehen, aus denen mukopurulentes Sekret entwich. Bei der beidseitigen Spülung des Tränennasengangs von den Tränenpunkten aus floss die Flüssigkeit über die Fistelöffnungen wieder ab. Bei der Sondierung und Spülung des Tränenkanals vom Ostium nasolacrimale aus trat die Flüssigkeit nicht über die Tränenfisteln aus, sondern floss retrograd zurück. Aufgrund der Befunde wurde die Diagnose beidseitige Tränenfisteln medial der Augenwinkel gestellt. Ein Jahr danach wurde die beschriebene Veränderung bei insgesamt 4 Tieren, die aus anderen Gründen ans Tierspital eingeliefert wurden, festgestellt. In 3 Fällen handelte es sich um Töchter des beschriebenen Stiers und in einem Fall um die Tochter eines Halbbruders. Es wird deshalb vermutet, dass die Veränderung autosomal rezessiv vererbt wird. Zur weiteren Abklärung sollen klinische, epidemiologische und molekularbiologische Untersuchungen bei Nachkommen der beiden Stiere durchgeführt werden.
Schlüsselwörter: Rind,Stier,Tränenfistel,Missbildung