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Nachhandparese infolge eines malignen Lymphoms bei einer Ziege

U. Braun1, A. Tschuor1, T. Sydler2
1Departement für Nutztiere der Universität Zürich, 2Institut für Veterinärpathologie, Vetsuisse-Fakultät, Universität Zürich

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Abstracts: English - Deutsch

English


This report describes a 4-year-old goat with posterior paresis and subsequent paralysis caused by malignant lymphoma. The goat was referred to our clinic because of progressive posterior ataxia, which developed into posterior paresis and paralysis. The goat was presented in sternal recumbency but was able to assume a dog-sitting position. A neurological examination revealed reduced sensitivity to pricking of the skin with a needle, and a bilateral reduced panniculus reflex. The cerebrospinal fluid was slightly cloudy with increases in the protein concentration and leukocyte count, which consisted of 98 % lymphocytes, 1 % monocytes and 1 % neutrophils; three cells had mitotic figures. Based on the clinical findings, a tentative diagnosis of central nervous system disease of the thoracolumbar spinal cord was made, and euthanasia and postmortem examination were carried out. The lymph nodes in the ileosacral region appeared as a 15 × 12 × 5 cm confluent mass, which involved the ventral vertebral column and infiltrated the spinal canal. Histological examination of the tumour yielded a diagnosis of microcytic malignant lymphoma.

Keywords: goat,posterior paresis,lumbar spinal cord,malignant lymphoma

Deutsch

Nachhandparese infolge eines malignen Lymphoms bei einer Ziege

In der vorliegenden Arbeit wird ein Fall von Nachhandparese bei einer 4 Jahre alten Ziege durch ein malignes Lymphom beschrieben. Die Ziege wurde wegen einer progredienten Ataxie der Nachhand, welche schliesslich zur Nachhandparese und zum Festliegen geführt hatte, in die Klinik überwiesen. Die Ziege lag in Brustlage fest und konnte sich selbständig in den Hundshock erheben. Bei der neurologischen Untersuchung fielen als wichtigste Befunde eine verminderte Sensibilität der Hintergliedmassen auf Nadelstiche und ein beidseits verminderter Pannikulusreflex auf. Die Liquoruntersuchung ergab einen erhöhten Proteingehalt und einen erhöhten Leukozytengehalt. In der Differenzierung wurden 98 % Lymphozyten, 1 % Monozyten und 1 % neutrophile Granulozyten sowie 3 Mitosen gesehen. Aufgrund der klinischen Befunde wurde die Diagnose zentralnervöse Erkrankung mit Sitz im thorakolumbalen Bereich des Rückenmarks gestellt. Die Ziege wurde euthanasiert und pathologisch-anatomisch untersucht. Die Lymphknoten im Ileosakralbereich waren zu einer knotigen Masse von ca. 15 cm × 12 cm × 5 cm konfluiert, die auch die ventrale Wirbelsäule umschloss und in den Wirbelkanal eingedrungen war. Die histologische Untersuchung ergab ein kleinzelliges malignes Lymphom.

Schlüsselwörter: Ziege,Nachhandparese,Lendenmark,malignes Lymphom