Verbandsnachrichten

Neuer wissenschaftlicher Beirat für das SAT

Wissenschaftliche Zeitschriften wie das Schweizer Archiv für Tierheilkunde (SAT) befinden sich in einem dynamischen Umfeld. Ein Beirat unterstützt die GST bei der strategischen Weiterentwicklung der Fachzeitschrift und hilft, die Qualität der Publikationen zu stärken. In diesem Frühjahr tagte der wissenschaftlicher Beirat zum ersten Mal in neuer Zusammensetzung.

Das Schweizer Archiv für Tierheilkunde blickt auf eine lange Tradition: Das SAT ist die älteste wissenschaftliche Fachzeitschrift in der Veterinärmedizin weltweit. Seit 1816 publiziert das SAT wissenschaftliche Publikationen und ist ein wichtiges Weiterbildungsorgan für die Schweizer Tierärztinnen und Tierärzte. Es geniesst eine grosse Anerkennung in Fachkreisen, über die nationalen Grenzen hinaus. In der Open-Access-Fachzeitschrift kann ohne Autorengebühren publiziert werden. Eine weitere Besonderheit ist der viersprachige Abdruck der Zusammenfassungen.

Die neuen Mitglieder

11 Kolleginnen und Kollegen unterstützen mit ihrer Expertise die wisschenaftliche Redaktion. Die Mitglieder des Fachgremiums sind anerkannte Fachleute, die in den verschiedenen veterinärmedizinischen Disziplinen arbeiten, in denen im SAT publiziert werden kann. Die Mitglieder sind auf zwei Jahre berufen und arbeiten ehrenamtlich. Der Wissenschaftliche Beirat setzt sich interdisziplinär aus folgenden Fachexperten zusammen:

  • Dr. Fabiane Buser (Kleintiere, Innere Medizin)
  • Dr. Judith Peter-Egli (Schweine, Bestandesbetreuung)
  • Prof. Toni Fürst (Pferde, Chirurgie)
  • Prof. Michael Hässig (Wiederkäuer, Bestandes­betreuung)
  • Prof. Regina Hofmann-Lehmann (Labormedizin, Bildung)
  • Prof. Antonio Pozzi (Kleintiere, Chirurgie)
  • Prof. Dr. Carla Rohrer Bley (Radioonkologie, Ethik)
  • Dr. Maja Rütten (Pathologie, Labordiagnostik)
  • Prof. Gertraud Schüpbach (Epidemiologie, Bildung)
  • Prof. Roger Stephan (Lebensmittelsicherheit, ­Bakteriologie, Bildung)
  • Prof. Patrik Zanolari (Wiederkäuer, Innere Medizin)

Aufgaben des Beirates

Der wissenschaftliche Beirat beratet die GST und die SAT-Redaktion in fachlichen Fragen und fördert aktiv die Einreichung von Manuskripten zur Publikation im SAT mit dem Ziel, den Leserinnen und Lesern fundierte, evidenzbasierte Medizin bereitzustellen. Bekannheitsgrad, Akzeptanz und Leserschaft der Fachzeitschrift sollen dadurch erhöht werden. In enger Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle GST und dem Redaktor soll ein Mehrjahresplan erarbeitet werden.

Durch ihr grosses Netzwerk werden die Mitglieder des Beirates den wissenschaftichen Redaktor bei der Rekrutierung von anerkannten Autoren und Gutachtern ­unterstützen. Der wissenschaftliche Beirat soll die ­Zusammenarbeit mit den GST-Fachsektionen, den EBVS-Spezialgebieten und den Universitäten intensivieren und ermöglichen, dass Publikationen im SAT für die internationalen und nationalen Fachtitel qualifizieren.

Mit dem Beirat stehen dem wissenschaftlichen Redaktor unabhängige Experten für Fragen der veterinärmedizinischen Forschung, dem wissenschaftlichen Schreiben und fachlichen Fragestellungen zur Verfügung. Junge Tiermedizinerinnen und Tiermediziner könnten durch den Beirat in ihren ersten Schritten beim wissenschaftlichen Schreiben gefördert und unterstützt werden.

Regelmässige Treffen

Das Plenum des wissenschaftlichen Beirats tritt mindestens einmal jährlich zusammen. Am 12. Februar 2020 trafen sich die Mitglieder das erste Mal in neuer Zusammensetzung auf der GST-Geschäfststelle in Bern. Dabei wurden die Herausforderungen des SAT identifiziert und die Aufgaben des Beirates definiert.

Der wisschenaftliche Redaktor, Hanspeter Steinmetz, stellte den Peer-Review-Prozess mit der webbasierten Software vor, zeigte und erklärte die Gutacher- und Publikationsstatistiken der vergangenen Jahre. Das Peer-Review-Verfahren wurde analysiert mit dem Ziel, den Autoren qualitativ hochstehende und hilfreiche Gutachten zur Verfügung zu stellen. Die Einführung des Online-Einreichungssystems und von Open Access führte zu einer Zunahme der zitierten SAT-Artikel in anderen wissenschaftlichen Zeitschriften und damit zu einer wichtigeren Bedeutung des SAT für die veterinärmedizinische Weiterbildung (Abbildung 1). Eine der grössten Herausforderung ist derzeit, genügend Gutachter zu rekrutieren. Trotz steigender Anzahl wären noch mehr Manuskript-Einreichungen wünschenswert. Als Stärke des SAT darf die verglichen mit anderen Fachmagazinen schnelle Publikationszeit und die breite Abstützung in der Tierärzteschaft genannt werden. Allerdings führt diese heterogene, aus allen Disziplinen bestehende Leserschaft auch dazu, dass hochspezialisierte Publikationen selten im SAT sondern bei spezialisierten Fachzeitschriften eingereicht werden.

Ziele und Herausforderungen

Eine nächste Sitzung des wissenschaftlichen Beirates ist auf Ende 2020 geplant. Die Ziele sind die Erarbeitung eines übersichtlicheren Manuskript- Bewertungssystem für die Gutachten, eine Strategie für die Lobbyarbeit und Aquisisation von zusätzlichen Manuskripten und die Rekrutierung von Gutachtern aus den Vetsuisse-Fakultäten. Weiter soll die Möglichkeit diskutiert werden, ob GST-Mitglieder mit der Beantwortung von Fragen zu wissenschaftlichen Artikeln im SAT Bildungspunkte erhalten können.

Der wissenschaftliche Redkator, Hanspeter Steinmetz, und die GST-Geschäftsstelle freuen sich auf die weitere konstruktive Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des wissenschaftlichen Beirates und danken den ehrenamtlichen Mitgliedern für ihr Engagement.

Dr. Hanspeter Steinmetz,
wissenschaftlicher Redaktor SAT

Die Abbildung zeigt das Verhältnis der zitierten Artikel des Schweizer Archiv für Tierheilkunde in anderen wissenschaftlichen Zeitschriften zur Anzahl publizierter Artikel im SAT (Mittelwert über 2 Jahre [rot], 3 Jahre [grün] und 4 Jahre [blau]). Die ­Zitierungen pro publizierten Artikel zeigen in den letzten drei Jahren eine stark steigende Tendenz.
(SCImago, [n.d.] SJR – SCImago Journal & Country Rank [Portal]. Abgefragt: 10.08.2020, from http://www.scimagojr.com)