Journal Schweiz Arch Tierheilkd  
Verlag GST  
Heft Band 160, Heft 9,
September 2018
 
ISSN (print) 0036-7281  
ISSN (online) 1664-2848  
online seit 03 September 2018  
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Wissenschaft | Science

Möglichkeiten der Diagnostik bei einseitiger N.-fibularis-Parese beim Kalb

J. Dietsche1, A. Brühschwein2, M. Rosati3, G. Knubben-Schweizer1, M. Feist1
1Klinik für Wiederkäuer mit Ambulanz und Bestandsbetreuung, Ludwig-Maximilians-Universität München, 2Chirurgische und Gynäkologische Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München, 3 Institut für Tierpathologie, Abteilung für klinische und vergleichende Neuropathologie, Tierärztliche Fakultät, Ludwig-Maximilians-Universität München

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Abstracts: English - Deutsch

English

Possibilities of diagnostics in unilateral fibular-nerve-paresis in a calf

The present case report describes the workup of unilateral fibular-nerve-paresis in a female neonatal Fleckvieh calf. The calf was admitted to the Clinic for Ruminants with Ambulatory and Herd Health Services, Ludwig- Maximilians-University Munich as part of an investigation into a herd problem. The herd problem was presented as movement disorder in neonatal calves with an incidence of 10%. A physical, hematological, and musculoskeletal, as well as neurological examination was performed, and a diagnosis of a left-sided paresis of the fibular-nerve (N. fibularis) was made. Further special examinations including sonography, magnetic resonance tomography and muscle, lymph node, and nerve biopsies of the affected limb of the calf were also carried out. Advanced imaging examinations suggested the presence of inflammatory changes caudal to the left stifle joint in the region of the fibular nerve. Histopathological examination of the nerve biopsy confirmed the presence of a fibular-nerve-neuritis. Inflammatory changes in the ischiocrural-muscles were most likely injection-induced, consistent with the history of the veterinary practitioner and the examination results.

Keywords: cattle, injection damage, paresis, neuritis, N. fibularis

Deutsch

Möglichkeiten der Diagnostik bei einseitiger N.-fibularis-Parese beim Kalb

Im vorliegenden Fallbericht wird die Aufarbeitung einer einseitigen N.-fibularis-Parese bei einem neugeborenen weiblichen Fleckviehkalb beschrieben. Das Kalb wurde zur Abklärung eines Bestandsproblems in die Klinik für Wiederkäuer mit Ambulanz und Bestandsbetreuung der Ludwig-Maximilians-Universität München überwiesen. Als Bestandsproblem lag eine Bewegungsstörung bei neugeborenen Kälbern mit einer Inzidenz von 10% vor. Es erfolgte eine klinische, labordiagnostische und orthopädische sowie eine neurologische Untersuchung, bei der eine linksseitige N.-fibularis-Parese diagnostiziert wurde. Zusätzlich wurden spezielle Untersuchungsmethoden durchgeführt, diese schlossen eine Ultraschalluntersuchung, eine Magnetresonanztomographie sowie Muskel-, Lymphknoten- und Nervenbiopsien der betroffenen Gliedmaße des Kalbes ein. Die bildgebenden Verfahren lieferten Befunde, die auf entzündliche Veränderungen kaudal des linken Kniegelenks in der Re­gion des N. fibularis hinwiesen. Die patho-histologische Untersuchung der Nervenbiopsie bestätigte das Vorliegen einer Neuritis des N. fibularis. Die entzündlichen Veränderungen in der langen Sitzbeinmuskulatur ­ließen sich mit größter Wahrscheinlichkeit nach dem haustierärztlichen Vorbericht und den Untersuchungsergebnissen auf einen injektionsbedingten Schaden zurückführen.

Schlüsselwörter: Rind, Injektionsschaden, Parese, Neuritis, N. fibularis

 
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