Verbandsnachrichten
Bericht zum Eignungstest für das MedizinstudiumNachfrage nach Veterinärstudium so hoch wie nie
Der neuste Bericht zum Eignungstest für das Medizinstudium (EMS) zeigt: Die Studienplätze in der Veterinärmedizin sind begehrt. Erstmals ist der Anteil der Zugelassenen auf unter 40% gesunken.
Die Nachfrage nach den 150 Studienplätzen an der Vetsuisse-Fakultät ist in den letzten Jahren stetig angestiegen. Dies zeigt der im Auftrag der Schweizerischen Hochschulkonferenz (SHK) veröffentlichte EMS-Bericht vom Dezember 2017. Letztes Jahr haben sich bis im Februar 566 Personen für den Eignungstest der Veterinärmedizin angemeldet, den Test abgeschlossen haben 440 Personen. Von diesen Absolventen des Eignungstests erhielten erstmals weniger als 40% einen Platz zugeteilt (vgl. Grafik 1 und 2).
Frauenanteil bei mehr als 80%
Der Anteil der Kandidatinnen in der Veterinärmedizin ist seit drei Jahren auf konstant hohem Niveau. Das Verhältnis der Geschlechter lag 2017 bei 87% Frauen und 13% Männern (Grafik 3). Gemäss EMS-Bericht erfüllt das Testkonzept durch die Zusammensetzung der Aufgabengruppen bei stabilen Stärke-/Schwächeprofilen die gewünschte Gleichbehandlung der Geschlechter, obwohl die beiden Teilgruppen sehr unterschiedlich an den Tests vertreten sind.
Verteilung der Sprachen ist ähnlich geblieben
Deutschsprachige Kandidatinnen und Kandidaten sind beim Eignungstest in der Mehrheit. 2017 waren 66% der Bewerber deutsch-, 28% französisch- und 6% italienischsprachig. Die Verteilung der Sprachen hat sich über die Jahre wenig verändert (Grafik 4).
Die Studienplätze in der Veterinärmedizin sind seit der Einführung des Numerus Clausus im Jahr 1999 begrenzt. Der Eignungstest prüft die Studienfähigkeit der Kandidatinnen und Kandidaten. Er findet für Veterinär-, Human- und Zahnmedizin jeweils einmal pro Jahr am gleichen Tag statt. 2017 wurde der Test am 7. Juli an neun Orten in drei Sprachen durchgeführt. Die Wahl des Testortes ist jeweils unabhängig vom künftigen Studienort möglich. 2017 gaben in der Veterinärmedizin 266 Personen Bern als gewünschten Studienort an, 172 Personen Zürich.
Auswahlverfahren wird genauer angeschaut
Im Herbst 2012 gründeten die universitären Hochschulen, die Fachhochschulen und die Pädagogischen Hochschulen der Schweiz gemeinsam den Verein swissuniversities als Zusammenführung der ehemaligen Rektorenkonferenzen. Im Januar 2017 hat swissuniversities die bestehende wissenschaftliche Begleitgruppe für das Zulassungsverfahren zum Medizinstudium neu konzipiert. Die Vetsuisse-Fakultät ist darin vertreten. Die Begleitgruppe beschäftigt sich mit Fragen der Konzeption, Evaluation und Weiterentwicklung des Zulassungsverfahrens. Einmal jährlich treffen sich die Beteiligten zur Nachbetrachtung der absolvierten Testsession.
Der Eignungstest wird grundsätzlich beibehalten, diskutiert wird über seine Bedeutung und Gewichtung. Ziel des Verfahrens ist es, jenen Personen den Zugang zu den begrenzten Studienplätzen zu ermöglichen, die das Studium in kürzerer Zeit und in höherer Qualität absolvieren. In der vorliegenden Studie konnte gezeigt werden, dass eine gute Korrelation zwischen dem Bestehen des Eignungstests und dem erfolgreichen Abschliessen des Studiums besteht.
Trotz den guten Ergebnissen hat die Vetsuisse-Fakultät eine Umfrage bei 20 anderen Universitäten gestartet, wie diese die Studierenden auswählen. Die sinnvollen Auswahlverfahren werden danach genauer unter die Lupe genommen.
Vollständiger EMS-Bericht 2017 herunterladen:
www.unifr.ch/ztd/ems/doc/Bericht24.pdf
© 2017 ZTD Zentrum für Testentwicklung und Diagnostik
am Departement für Psychologie der Universität Freiburg,
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