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Kampagne gegen die extreme Kurzköpfigkeit bei Hunden

www.svk-asmpa.ch

Anlässlich der Hundefachmesse vom 2. bis 4. Februar 2018 in Winterthur lancierte die Schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin (SVK) zusammen mit der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft (SKG), der Schweizerischen Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (STVT) und der Vetsuisse-Fakultät Bern eine Kampagne gegen extrem kurzköpfige Hunde.

Ziel der Kampagne ist es, eine breite Bevölkerung über das Syndrom «Kurzköpfigkeit» (Brachycephales Syndrom) aufzuklären und zu sensibilisieren. Die Kampagne wird auch von der GST, vom Schweizer Tierschutz (STS) und vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) unterstützt.

Bei einigen Hunderassen (z. B. Möpse, Bulldoggen, Pekingese, Boxer, Boston Terrier, Cavalier King Charles Spaniel etc.) hat sich durch gezielte züchterische Anstrengungen ein «Kindchen-Schema» durchgesetzt. Dadurch hat sich das Merkmal der Brachycephalie in den letzten 100 Jahren verschärft. Durch die Brachycephalie wird die Regulation der Körpertemperatur via Hecheln durch die Nase respektive die grossen Oberflächen der Nasenmuscheln erschwert. Der Wegfall dieser Oberflächen zwingt die kurzköpfigen Hunde zu verstärkter Atemarbeit, was sich in eingefallenen Nüstern, verlängertem Gaumensegel, kollabierenden Atemwegen und anderen Veränderungen manifestiert. Die Hunde schnarchen, schniefen, widerstehen der Hitze nicht mehr und verlieren an Leistungsfähigkeit. Dies kann in gravierenden Fällen zu Recht als Qualzucht bezeichnet werden. Im Weiteren leiden viele brachycephale Hunde zusätzlich an Augen- und Ohrenproblemen, Hautinfektionen auf Grund übermässiger Hautfalten und Geburtsproblemen.

Was kann man im Einzelfall dagegen tun?

Betroffene Hunde müssen meist operiert werden. Dabei werden die Nasenlöcher geweitet und das Gaumensegel gekürzt und verdünnt. Missgebildete Nasenmuscheln werden wo nötig entfernt.

Wie ist die Gesetzeslage?

Das Tierschutzgesetz verbietet Qualzucht. Allerdings sind Gesetz und Verordnung wenig griffig. Zudem verhindert der hohe Anteil an Importhunden eine Qualitätskontrolle in der Schweiz und die ungebrochene Nachfrage fördert den Schwarzmarkt.

Was kann verbessert werden?

Die SVK, die SKG, die STVT und die Vetsuisse-Fakultät der Universität Bern haben zusammen einen Massnahmenkatalog entwickelt, der jetzt systematisch umgesetzt wird:

  1. Positionspapier der Schweizer Vereinigung für Kleintiermedizin: Sensibilisierung der Öffentlichkeit, insbesondere der Hundehalter.
  2. Gemeinsame Medienmitteilung: Sensibilisierung der Öffentlichkeit, Eindämmen des Imports.
  3. Werbebeschränkung: Medien sollen auf die Wirkung von Werbebotschaften mit gesundheitlich angeschlagenen Tieren aufmerksam gemacht werden.
  4. Leistungsprüfungen vor Zuchtzulassung bei betroffenen Hunderassen.
  5. Stärkung von Zuchten, wenn bei Risikorassen die Merkmale verbessert werden.
  6. Förderung der Forschung an den Universitäten zum Thema Brachycephalie.

Pressekonferenz vom 2. Februar 2018

Als Special Guest war die sympathische Ex Miss Schweiz Christa Rigozzi anwesend, die extra aus dem Tessin anreiste und über ihre persönlichen Erfahrungen mit ihrer französischen Bulldogge «Joker» berichtete. Christa Rigozzi kennt den Leidensweg von betroffenen Hunden, da auch ihre Eltern eine brachycephale französische Bulldogge besitzen. Daniel Koch führte souverän durch die Pressekonferenz, an der Medien aus dem Inund Ausland teilnahmen. Weiter waren anwesend: Marie Müller-Klauser und Claudia Nett (SVK), Hansueli Beer (SKG), Julie Schwechler (STVT) und Martina Gastaldo, die ihre beiden französischen Bulldoggen als Werbeträger für die Kampagne zur Verfügung gestellt hat.

Christa Rigozzi (rechts) und Martina Gastaldo (links) mit den beiden Werbeträgern Tyson und Bacchi für die Kampagne gegen extreme Brachycephalie.
Die anwesenden Medien aus dem Inund Ausland lassen sich über das brachycephale Syndrom und dessen Folgen informieren.
An der Pressekonferenz stehen (v.l.n.r.) Hansueli Beer (SKG), Christa Rigozzi, Daniel Koch (Moderation), Marie Müller-Klauser (SVK) und Julie Schwechler (STVT) der anwesenden Presse Rede und Antwort.

Unterstützen Sie die Kampagne!

Poster (Format A3)
Postkarten (Format A6)
Kleber (Format A7)

Auf der SVK-Webseite finden Sie alle Informationen rund um die Kampagne, weitere Bilder von der Pressekonferenz und ein Online-Bestellformular für die Marketing-Artikel. Unterstützen auch Sie unsere Kampagne und werben Sie aktiv gegen extreme Brachycephalie in Ihrer Praxis.

Werbematerial kostenlos online bestellen: www.svk-asmpa.ch/kurzkoepfige-hunde

Kampagnen-Partner und Sponsoren

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