Journal Schweiz Arch Tierheilkd  
Verlag GST  
Heft Band 158, Heft 5,
Mai 2016
 
ISSN (print) 0036-7281  
ISSN (online) 1664-2848  
online seit 02 Mai 2016  
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Vet-Info

Was tun mit verletzten Mauer- und Alpenseglern?

Mauer- und Alpensegler sind hochspezialisierte Vögel, deren Bestände heute unter starkem Druck stehen. Nebst Schutzmassnahmen wie die Sicherung ihrer Lebensräume, ist auch die Nothilfe an verletzten, schwachen oder verwaisten Vögeln wichtig.

Die ersten aus dem südlichen Afrika kommenden Langstreckenzieher sind zurück. So kreisen hoch oben über unseren Köpfen bereits die Alpensegler und Schwalben. Bald werden auch die Mauersegler ankommen.

Verletzte Segler brauchen spezifische Pflege. Bei falscher Pflege, im Speziellen mit falschem Futter, kriegen Segler Gefiederschäden. Direkt daran sterben sie natürlich nicht. Doch mit Gefiederschäden überlebt kein Segler lange. Denn Segler leben – ausser zur Brutzeit – in der Luft. Sie fressen, sie paaren sich, sie schlafen in der Luft. Einen Segler im Winter in einer Seglerstation zu behalten, damit man ihn nach der Mauser mit neuem Gefieder wieder auswildern kann, ist keine Option.

Wir bitten Sie, als Tierärztinnen und Tierärzte Fachpersonen in der Nothilfe für Tiere, unser Informationsblatt mit Adress-Angabe der grössten Segler-Rettungsstation der Schweiz durchzulesen und an alle weiterzuleiten, die bald wieder mit der Abgabe von verletzten Seglern und Schwalben zu rechnen haben, denen aber die jahrelange und spezialisierten Erfahrung oder auch die Ressourcen (wie das spezifische Heuschrecken-Futter) fehlen.

Abgegebene Mauer- und Alpensegler sind als Dauerflug- Vögel auf sofortige, erfahrene Hilfe angewiesen. Die von der Stiftung Pro Artenvielfalt® geförderte Segler- Rettungsstation in Rümlang besteht seit 1999 unter der Leitung von Fachexpertin Silvia Volpi und verfügt über die nötige Pflegeeinrichtung und die nötigen Mittel für eine professionelle Hilfeleistung. Dort können hilfebedürftige Segler und Schwalben abgegeben oder Informationen angefragt werden. 

Informationsblatt Segler-Rettungsstation Schweiz: www.gstsvs.ch/maueralpensegler
Bilder: © S. Volpi

Patienten der Segler-Rettungsstation in Rümlang: Links ein Alpensegler adult, rechts ein junger Mauersegler.
Gesund gepflegter Alpensegler wird wieder ausgewildert.

Infos für Tierärzte

Ein Segler wurde abgegeben?

  • Ein Segler begibt sich niemals freiwillig auf den Boden. Ein auf dem Boden gefundener Segler ist hilflos und möglicherweise krank oder verletzt.
  • Gefundene Segler niemals in die Luft werfen, Sie verschlimmern damit seine Not!
  • Segler und Schwalben sind heikle Pfleglinge und benötigen so schnell wie möglich speziell für Segler und Schwalben eingerichtete, fachkundige Hilfe.
  • Abgegebene Mauer- und Alpensegler nicht füttern. Als reine Insektenfresser brauchen Segler zwingend das für sie geeignete Futter. Falsches Futter führt bei Seglern sehr schnell zu Gefiederschäden. Beschädigtes Gefieder ist für Segler, die ausserhalb der Brutzeit ihr Leben in der Luft verbringen, fatal!
  • Transport in eine Segler-Rettungsstation in einer kleinen Schachtel mit Luftlöchern.

Kontakt
Mauer- und Alpensegler Reha- und Auswilderungsstation Mülirain 1, 8153 Rümlang
Mobil: 079 663 71 84
svolpi(at)berufskunde.com
www.apus.tv

In Kooperation mit der Stiftung Pro Artenvielfalt®, 4052 Basel

Informationsblatt für Tierärzte herunterladen: www.gstsvs.ch/mauer-alpensegler

 
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