Vet-Info
Rückblick auf die 3. Schweizerischen TierärztetageWertvolle Impulse für den beruflichen Alltag
Die 3. Schweizerischen Tierärztetage vom 6. bis 8. Mai 2015 fanden erstmals in Basel statt. Über 500 Kolleginnen und Kollegen sind der Einladung gefolgt und haben sich in lockerer freundschaftlicher Atmosphäre den verschiedenen Vortragsreihen gewidmet. Hauptzweck des Kongresses ist der Wissensaustausch zwischen Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland mit den Tierärztinnen und Tierärzten der verschiedenen Disziplinen.
Der Kongress startete am Mittwoch mit Vorkongressen im Bereich Kleintiermedizin und der Mitgliederversammlung der SVK. Beim anschliessenden «Come together» der SVK in einem Restaurant am Rheinufer wurde dem (feucht)fröhlichen Netzwerken gefrönt.
Auftakt mit Lacher
Ein erster Höhepunkt war die gemeinsame Kongress-Eröffnung am Donnerstagmorgen, für die sich Nicolas d’Aujourd’hui verantwortlich «zeichnete». Der talentierte Zeichner entliess die TeilnehmerInnen nach seiner Show heiter und beschwingt in den ersten Kongresstag.
Tracks der Sektionen
Der gemeinsame Track von SVW (Wiederkäuermedizin) und SVSM (Schweinemedizin) stand ganz im Zeichen der grossen zukünftigen Herausforderung der Veterinärmedizin: Antibiotika – wie weiter? Wie ist die aktuelle Resistenzsituation? Welche Wege gibt es, diese zu verbessern? Namhafte ReferentInnen aus dem In- und Ausland haben über Einflüsse von Haltung und Fütterung berichtet und dabei praxisnahe Methoden für die Ermittlung des geeigneten Antibiotikums vorgestellt.
Der SVK-Track Onkologie gab einen umfassenden Überblick zu Diagnostik und Therapie dieser Herausforderung in der Kleintiermedizin. Highlights waren die Vorträge von Guillermo Couto, eine Koryphäe der Inneren Medizin. Tiere werden zur Behandlung oft überwiesen. Die Anwesenheit praktisch aller in der Schweiz tätigen SpezialistInnen hat in meinen Augen viel für eine gute Zusammenarbeit zwischen Spezialkliniken und «Haustierhauspraxen» beigetragen.
Im Track der camvet.ch (Alternativ- und Komplementärmedizin) wurde der komplementärmedizinische Zugang zu dieser schwierigen Materie nicht nur für TierbesitzerInnen, aber auch für uns TierärztInnen besprochen.
Bei der STVV (Verhaltensmedizin) wurden verhaltenstherapeutische Ansätze innerhalb der ganzen Tierwelt thematisiert. Dieses Jahr standen Hund, Katze und Reptilien im Fokus.
Während in der Kleintiermedizin heute das Einzeltier als Sozialpartner, Familienmitglied und «Freizeitgerät» im Mittelpunkt steht, geht es in der Nutztiermedizin schon lange nicht mehr um das Einzeltier, sondern um die Gesundheit und Rentabilität eines Bestandes.
Beides verlangt von uns Tierärztinnen und Tierärzten hohes Fachwissen, ein ethisches Arbeiten, einen überlegten Umgang mit Arzneimitteln und einen guten Dienst an den Kunden.
Der Kongress für alle Tierärztinnen und Tierärzte
Ein gemeinsamer Kongress ist ein wichtiger Baustein, das Gefühl einer beruflichen Einheit zu vermitteln, ein Mittel gegen die zunehmende Isolation im Berufsalltag. Ein weiteres Element gegen die Isolation könnten neue Praxisformen sein, wie sie im GST-Track vom Donnerstag vorgestellt und diskutiert wurden. Die Grundlagenerarbeitung und Dienstleistungen der GST zu Arbeitsrecht und Arbeitssicherheit entlasten die Einzelunternehmer von Tierarztpraxen enorm.
Die Kaffeepausen und gemeinsamen Mittagsessen gaben Gelegenheiten, die Diskussionen fortzusetzen. An den Industrie-Ständen wurden neue Kontakte geknüpft, mit einem Glas Wein mit alten Freundinnen oder Freunden angestossen.
Der Kongressabend vom Donnerstag auf dem «Schiff» im Rheinhafen war einfach fantastisch! Schönstes Maiwetter, nette Ambiance zum Apéro auf dem Deck, feines Essen und ausgelassene Stimmung an der Bar und auf der Salsa-Tanzfläche.
Der diesjährige Kongress hat mir wieder Riesenspass gemacht und ich freue mich auf die nächsten Schweizerischen Tierärztetage: Vom 11. bis 13. Mai 2016 in Lausanne!
Käthi Brunner OK Schweizerische Tierärztetage 2015
Mehr Fotos: www.tieraerztetage.ch