Vet-Info
Mit neuem Logo zu neuen UfernDer neue Rindergesundheitsdienst stellt sich vor
Der RGD ist seit 1. Januar 2015 wieder an den Vetsuisse-Fakultäten. Zukünftig sollen die Zusammenarbeit mit den Abteilungen für Bestandesmedizin und interessierten Instituten gefördert und Synergien genutzt werden.
Der Rindergesundheitsdienst der Schweiz blickt bereits auf eine lange Tradition zurück: Vor nahezu 20 Jahren stand bei der Gründung der damals noch visionäre Gedanke im Vordergrund, dass die Herdenmedizin und Präventionskonzepte in der Arbeit des Rinderpraktikers zunehmende Bedeutung haben werden. Das damalige Bundesamt für Veterinärwesen und die Schweizerische Vereinigung für Wiederkäuergesundheit schufen die Voraussetzungen, um Weiterbildungen für Tierärzte anzubieten, Merkblätter und Konzepte zu erarbeiten und in Zusammenarbeit mit dem Hoftierarzt Bestandesdiagnostik auf Betrieben durchzuführen. Ungeachtet der herausragenden ökonomischen Bedeutung des Rindes in der Veredlungswirtschaft der Schweiz, konnte der RGD allerdings die Bestandesmedizin nicht so in der Praxis etablieren und vorantreiben, wie die Gründer dies seinerzeit beabsichtigten. Der wichtigste Grund dafür war die stets knappe personelle Ausstattung.
Das grundsätzliche Anliegen des RGD bleibt, die Kompetenz des in der Praxis tätigen Tierarztes zu stärken und Konzepte zur Verbesserung der Herdengesundheit unter den spezifischen Rahmenbedingungen in der Schweiz zu entwickeln und zu vermitteln. Dabei versteht sich der RGD als Bindeglied zwischen Tiermedizin und Landwirtschaft. Das bedeutet auch, dass die bisherige vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der AGRIDEA fortgesetzt werden soll. Ebenso wird der RGD weiterhin die Bestandestierärzte bei der Abklärung von Bestandesproblemen unterstützen und begleiten. Eine stärkere Fokussierung soll allerdings die Effizienz der Arbeit maximieren. So werden in Zusammenarbeit mit speziellen Arbeitskreisen, in denen interessierte Praktiker mitwirken, praxisgerechte Konzepte für ein systematisches Fruchtbarkeitsmanagement, die Kälberaufzucht und -mast (Vetsuisse Zürich) sowie zum Vorgehen bei gehäuften Lahmheiten und Problemen mit der Eutergesundheit (Vetsuisse Bern) erarbeitet. Diese Konzepte werden an die Tierärzteschaft kommuniziert und sollen dann die Arbeit der Bestandestierärzte unterstützen. Die Fort- und Weiterbildungsmassnahmen des RGD und der Vetsuisse-Fakultäten sollen koordiniert und mit gegenseitiger Unterstützung durchgeführt werden. Der RGD bietet dazu jährlich vier Fortbildungsthemen in jeweils drei Regionen an. Die Veranstaltungen werden neu unter dem Namen Hotspot Herd Health (HHH) in den Regionen um Bern, Zürich und in der Westschweiz angeboten. Sie finden in der nächsten SAT-Ausgabe die entsprechende Ausschreibung.
Die finanzielle Basis des RGD soll künftig konsolidiert werden, indem dieser so bald wie möglich dem Schweinegesundheitsdienst und dem Beratungs- und Gesundheitsdienst für Kleinwiederkäuer gleichgestellt wird. Dies soll durch eine Bundesverordnung über die Tiergesundheitsdienste Schweiz erreicht werden.
Es bleibt zu hoffen, dass die neue Organisationsstruktur schnell Erfolge verzeichnen kann – in Form einer intensiveren Zusammenarbeit mit den Praktikern und den Produzenten vor Ort. Informationen zur neuen personellen Besetzung des RGD finden Sie auf der Homepage unter www.rgd.ch.
Martin Kaske,
Interims-Leiter RGD