Journal Schweiz Arch Tierheilkd  
Verlag GST  
Heft Band 146, Heft 10,
Oktober 2004
 
ISSN (print) 0036-7281  
ISSN (online) 1664-2848  
online seit 01 Oktober 2004  
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Wissenschaft | Science

Lebensbedrohliche intestinale Blutungen bei einem Bearded Collie im Zusammenhang mit einem Futterzusatz für Pferde

M. Rohner Mächler1, T.M. Glaus1, C.E. Reusch1
1Klinik für Kleintiermedizin, Vetsuisse-Fakultät, Universität Zürich

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Abstracts: English - Deutsch

English


In a Bearded Collie with acute weakness, hematemesis, melena, painful abdomen and pale mucous membranes a hematocrit of 13% and panhypoproteinemia were found. This combination of findings was the manifestation of severe gastrointestinal bleeding. Despite intensive laboratory and imaging investigations no systemic or local cause could be identified. After repeated client interrogation it was found that the dog had been receiving a food supplement for equines. It was further detected that this supplement besides a shell extract also contained willow (Salicaceae) and meadowsweet (Filipendula, Spiraea ulmaria) which contain salicin. Thus, the administration of this supplement was considered a possible cause of gastrointestinal bleeding. Even though measurement of toxic metabolites in the blood was not obtained and a cause-and-effect relationship not definitively proven, on principle it must be taken into consideration that any natural and so-called harmless agent supposed to have a positive effect may be associated with adverse effects in a predisposed individual.

Keywords: acetylsalicylicacid,willow,meadowsweet,intestinal bleeding,dog

Deutsch

Lebensbedrohliche intestinale Blutungen bei einem Bearded Collie im Zusammenhang mit einem Futterzusatz für Pferde

Bei einem notfallmässig vorgestellten neunjährigen Bearded Collie mit akuter Schwäche, Hämatemesis, Meläna, schmerzhaftem Abdomen und blassen Schleimhäuten wurden ein Hämatokrit von 13% und eine Panhypoproteinämie gefunden. Die Kombination der Befunde war Ausdruck einer massiven gastrointestinalen Blutung, wobei trotz intensiver Labor- und bildgebender Diagnostik keine greifbare systemische oder lokale Grundursache identifiziert werden konnte. Nach Rücksprache mit dem Besitzer konnte eruiert werden, dass der Hund seit einigen Wochen ein Ergänzungsfuttermittel für Pferde erhielt. Das Präparat enthielt neben einem Muschelextrakt auch Kräuter wie Weidenrinde (Salicaceae) und Ulmenspierkraut (Filipendula, Spiraea ulmaria), welche ihrerseits Salicin enthalten. Damit konnte eine mögliche Ursache für die Magendarmblutungen aufgedeckt werden. Obwohl kein toxikologischer Nachweis im Blut durchgeführt wurde und der Kausalzusammenhang nicht definitiv bewiesen ist, muss grundsätzlich bedacht werden, dass auch natürliche und so genannt harmlose Wirksubstanzen, welche eine positive Wirkung entfalten sollen, beim prädisponierten Individuum Nebenwirkungen haben können.

Schlüsselwörter: Acetylsalicylsäure,Weidenrinde,Ulmenspierkraut,Darmblutung,Hund

 
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