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Pseudohypoadrenokortizismus bei zwei Siberian Huskies mit gastrointestinalen Parasitosen

N. Ruckstuhl1, A. Hoerauf1, K. Tomsa1, C. E. Reusch1
1Klinik für Kleintiermedizin, Vetsuisse-Fakultät, Universität Zürich

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Abstracts: English - Deutsch

English


Two Siberian Huskies were presented because of anorexia, chronic diarrhoea, polydipsia and polyuria. The most significant clinical finding was a severe dehydration. Laboratory results showed severe electrolyte disturbances with sodium: potassium ratios of 13.2 and 15.4, respectively. Hypoadrenocorticism could be excluded in both dogs with an ACTH stimulation test. The plasma aldosterone concentrations before and after stimulation were very high, which might be due to a stimulation by the electrolyte disturbances. The final diagnosis was an infection with the whipworm Trichuris vulpis and secondary pseudohypoadrenocorticism. A life-threatening dehydration syndrome with hyponatremia, hyperkalemia and metabolic acidosis due to intestinal parasitism has been reported in earlier studies. Up till now sodium: potassium ratios less than 14, however, have only been seen in animals with Morbus Addison. Thesevere hyperkalemia in these dogs might be due to a particular sensitivitiy in this breed.

Keywords: hyperkalemia,hyponatremia,pseudohypoadrenocorticism,trichuris vulpis,dog

Deutsch

Pseudohypoadrenokortizismus bei zwei Siberian Huskies mit gastrointestinalen Parasitosen

Zwei Siberian Huskies wurden wegen Anorexie, chronischem Durchfall, Polydipsie und Polyurie vorgestellt. Die klinische Untersuchung ergab eine starke Dehydratation und fortgeschrittene Abmagerung. Die auffälligsten labordiagnostischen Veränderungen bestanden in einer Hyperkaliämie und einer Hyponatriämie mit Na:K-Verhältnissen von 13.2 und 15.4. Bei beiden Hunden wurde ein ACTH-Stimulationstest durchgeführt, der das Vorhandensein eines Hypoadrenokortizismus ausschloss. Die Aldosteronwerte vor und nach Stimulation mit ACTH waren stark erhöht, was für eine Stimulation der Aldosteronproduktion durch die Elekrolytveränderungen spricht. Bei beiden Hunden wurde mittels parasitologischer Kotuntersuchung die Diagnose einer Trichuris vulpis-Infektion gestellt. Ein gefährliches Dehydratationssyndrom mit Hyponatriämie, Hyperkaliämie und metabolischer Azidose im Zusammenhang mit schweren Darmparasitosen wurde schon früher beschrieben. Ein Na:K-Verhältnis unter 14 war bisher jedoch nur bei Tieren mit Morbus Addison beobachtet worden. Die stark erhöhten Kaliumwerte bei den von uns beschriebenen Hunden k®nten auf eine besondere Empfindlichkeit dieser Rasse gegenüber Trichuris vulpis hindeuten.

Schlüsselwörter: Hyperkaliämie,Hyponatriämie,Pseudohypoadrenokortizismus,Trichuris vulpis,Hund